Um die zahlreichen Klassifizierungssysteme der Eisenbahnen in
Deutschland zu vereinheitlichen, wurden in den "Richtlinien für die
Umzeichnung der Reichsbahn-Dampflokomotiven" von 1926 nicht nur die
Umzeichnungspläne für Baureihen sondern auch das
Kennzeichnungssystem für die Betriebsgattungen festgelegt. Aus den Angaben zur
Betriebsgattung lassen sich annähernd die für die Planung des Lokeinsatzes
wichtigen Größen wie Fahrzeugmasse, Reibungsmasse und Zugkraft ableiten.
Die Betriebsgattung einer Dampflok setzt sich aus dem Gattungszeichen, dem
Kupplungsverhältnis und der mittleren Achsmasse der angetriebenen Achsen
zusammen. In Anlehnung an die Lokgattungen der Preußischen Staatseisenbahnen
wurden Großbuchstaben als Gattungszeichen festgelegt. Da das Gattungszeichen
den Haupteinsatzzweck kennzeichnet, besteht ein enger Zusammenhang zu den
Baureihennummern. Das Kupplungsverhältnis ist die Angabe der Anzahl
angetriebener Achsen (1. Ziffer) bezogen auf die Gesamtachszahl (2.
Ziffer). Die Achsmasse errechnet sich aus der Reibungsmasse (Achsmasse der
angetriebenen Achsen) dividiert durch die Anzahl angetriebener Achsen
(Treibachsen und Kuppelachsen).
Betriebsgattungen für Dampfloks
Das Gattungszeichen
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(1) Der Begriff "Lokalbahnlokomotiven" ist irreführend, da in Wirklichkeit nicht Loks privater Kleinbahnen bzw. Lokalbahnen sondern territorial eingegrenzt eingesetzte Loks gemeint waren.
Also erklären wir an hand des nachfolgenden Bildes alles noch mal
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2. Ziffer = Anzahl aller Achsen (angetriebene Achsen + Laufachsen)
Zahl nach Punkt = Achsfahrmasse (ganzzahlig)) - Masse, die pro Achse auf den Schienen steht
Wurde über das Dreieck ein "-" gemalt, sind die überragenden Teile abnehmbar.